Beim Erlernen einer Fremdsprache gibt es keine Altersgrenze
Viele Menschen möchten sich besonders im Alter dem Lernen einer neuen Fremdsprache widmen. Diverse Untersuchungen zeigen dabei, dass es dafür kaum eine Altersgrenze gibt. Einzige Bedingung: Der Einzelne muss mental gesund bleiben.
Allerdings steigt mit zunehmendem Alter auch die Chance für eine mentale Beeinträchtigung. Besonders bei möglichen gesundheitlichen Störungen des Gedächtnisses ist das Erlernen eine Sprache nicht mehr möglich. Erkrankungen, wie beispielsweise Alzheimer, machen das Lernen einer Fremdsprache fast unmöglich. Je weiter die Krankheit voranschreitet, desto weniger ist das Lernen von Vokabeln oder von Grammatikregeln überhaupt noch möglich.
Mit zunehmendem Alter sinken Konzentration und Motivation
Gleichzeitig lassen mit zunehmendem Alter auch die Fähigkeit zur Konzentration und die eigene Motivation deutlich nach. Diese Faktoren beeinflusst somit auch den gesunden Menschen beim Lernen. Wenn die eigene Lust zum Lernen schwindet, wird das Pauken von Vokabeln einfach schwieriger. In diesem Fall ist das Lernen einer Fremdsprache durchaus eine Frage des Alters. Folglich sollte man bereits mit jungen Jahren beginnen, eine neue Sprache zu lernen.
Ausgangspunkt für die Fähigkeit auch im Alter neue Dinge zu erlernen, sind die individuellen Prozesse im Gehirn. Hier spielt die Übermittlung von Daten innerhalb der Nervenbahnen und Synapsen eine entscheidende Rolle. Die eigene Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, neues Wissen zu verarbeiten, lässt in Einzelfällen deutlich nach.
Altersgrenze? Voraussetzungen zum Lernen im Alter
Demgegenüber steht die Annahme, dass der Mensch ein Leben lang lernt. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn die betreffende Person auch im hohen Alter geistig fit bleibt. Doch genau hier gibt es riesige Unterschiede bei den Betroffenen. Die Spanne von Menschen, die im Alter noch absolut geistig fit sind und von Personen, die mental deutlich abbauen, wächst deutlich bei steigendem Alter an. Dennoch existiert keine konkrete Altersgrenze beim Lernen einer neuen Fremdsprache.
Hierfür hat die Wissenschaft unterschiedliche Ursachen herausgearbeitet. Neben genetischen Voraussetzungen spielen auch persönliche Randbedingungen und die Sozialisierung eine wesentliche Rolle. Wer sein gesamtes Leben auf seine Gesundheit geachtet hat und zudem geistig sehr aktiv war, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Alter diesen Zustand erhalten können. Beste Voraussetzungen, um auch mit wachsendem Alter neue Inhalte im Gedächtnis zu verankern.
Kognitive Reserven: Lassen sich die geistigen Fähigkeiten trainieren?
Stellt sich nun die Frage, wie man auch im Alter seine geistigen Fähigkeiten trainieren kann. Fakt ist, dass das Kurzzeitgedächtnis und die räumliche Orientierung mit den passenden Übungen durchaus verbessert werden können. Hier existieren unterschiedliche Wege, um die eigenen kognitiven Fähigkeiten auch im Alter auf gutem Niveau zu halten. Entsprechend existieren viele Möglichkeiten, um ein persönliches Gehirntraining durchzuführen. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die eigenen kognitiven Fähigkeiten durch stetig anspruchsvolle geistige Tätigkeiten gestärkt werden können. Wer diesen Ansatz zeitlebens beherzigt, kann damit auch im Alter einen kognitiven Abbau seiner Fähigkeiten zumindest verlangsamen. Das Risiko für mögliche degenerative Erkrankungen soll auf diesem Wege deutlich reduziert werden. In diesem Zusammenhang sprechen Wissenschaftler auch von der kognitiven Reserve.
Der Ansatz geht davon aus, dass bei einem geistig aktiven Menschen die Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn besonders gut ausgebildet ist. Bei einer beginnen Erkrankung (z.B. Demenz) kann möglicherweise die betreffende Person die entstehenden Schäden lange Zeit kompensieren.
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